Ein Perfektionist wird 65

Wolfgang Scherer, der musikalische Leiter des Lech-Wertach-Orchesters, wird 65 Jahre jung. Wer ihn besser kennt, weiß, dass dieses Ereignis für ihn keinerlei Anlass für einen Rückblick darstellt. Den Vollblutmusiker treiben stets neue Visionen und Projektideen an. Dennoch lohnt es sich, die bisherigen Stationen im bewegten Leben des Königsbrunners Revue passieren zu lassen.

Der 1953 in Ulm geborene Wolfgang Scherer studierte am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg und an der Hochschule für Musik in München. In seiner Lehrtätigkeit stand er im Dienste das Leopold-Mozart-Konservatorium sowie der Universität Augsburg und war zuletzt am Gymnasium Maria Stern aktiv. Für sein musikalisches Schaffen hat Scherer in den vergangenen Jahrzehnten viel Anerkennung erhalten, was sich nicht zuletzt in zahlreichen Auszeichnungen und Preisen widerspiegelt. Hierzu zählen unter anderem die Verleihungen des Verdienstkreuzes am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, des Päpstlichen Ehrenkreuzes „Pro ecclesia et Pontifice“ von Papst Franziskus sowie die Ehrung der Augsburger Allgemeinen in Form der Silberdistel im Vorjahr.

Wolfgang Scherers Leben ist auch eine Geschichte der Begegnungen. So ist er im Dienste der Kultur rund um den Globus unterwegs und pflegt Kontakte zu zahlreichen politischen, kulturellen und geistlichen Repräsentanten. Besonderheiten stellen hierbei die Privataudienzen bei Papst Johannes-Paul II im Jahr 2002 und 2009 bei Papst Benedikt XVI dar. Da er sich neben der Musik auch für soziale und gesellschaftliche Themen engagiert, wurde Wolfgang Scherer vom Kreistag zum Botschafter für den Landkreis Augsburg ernannt.

Seit der Geburtsstunde des Lech-Wertach-Orchesters im Jahr 2013 leitet Wolfgang Scherer das Jugendorchester. Mehr als 60 junge Musikerinnen und Musiker lassen sich hier vom Tatendrang ihres Dirigenten anstecken und unternehmen Konzertreisen nach Hamburg, Berlin oder auf die kroatische Insel Rab. Daneben hat sich das Ensemble auch in namhaften Konzertlokalitäten in der näheren Umgebung wie dem Parktheater Göggingen oder im Weltkulturerbe Wieskirche einen Namen gemacht.

Als Familienmensch ist es für Wolfgang Scherer ein Segen, dass er seine große Leidenschaft mit seinen Liebsten teilen kann. So führt seine Frau Monika bei Konzerten des Lech-Wertach-Orchesters oftmals durch das Programm. Die beiden Söhne Dominik und Valentin haben sich ebenso der Musik verschrieben und wirken beispielsweise bei der von ihrem Vater initiierten Reihe „Konzerte junger Talente“ mit. Das Projekt dient neben der Nachwuchsförderung auch dem karitativen Zweck. So wurde im Zuge der bisherigen 23 Ausgaben insgesamt im hohen fünfstelligen Eurobetrag für die Arbeit der Kartei der Not gespendet.

Was plant ein Mann, der so vieles gesehen und erlebt hat für die Zukunft? Getreu dem Zitat seines Namensvetters Wolfgang Amadeus Mozart: „Ohne Musik wär´ alles nichts“, plant und probt Wolfgang Scherer mit seinem Lech-Wertach-Orchester für die nächsten Auftritte (unter anderem im Bayerischen Landtag) und organisiert für dieses Jahr eine mehrtägige Fahrt nach Köln, bei der intensiv an musikalischen Details gefeilt wird. Weiterhin arbeitet er an der Realisierung einer Reise nach China bzw. Japan in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatskanzlei. Als ob das noch nicht genug wäre, möchte er mit seiner Frau Monika ein Mozart-Kinderkonzert im Augsburger Landkreis wieder aufleben lassen. Ein Perfektionist kommt eben nie zur Ruhe.

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