Dreikönigskonzert an Pfingsten | 06.06.2022

Eine „Gute-Laune-Tankstelle nach einer langen Durststrecke“ versprach Moderatorin Monika Scherer den Besuchern zu Beginn des Dreikönigskonzerts an Pfingstmontag. Zweimal musste Kulturbüro-Leiterin Rebecca Ribarek, die gemeinsam mit 1. Bürgermeister Franz Feigl das Publikum an diesem Abend begrüßte, und ihr Team den traditionellen städtischen Termin Corona-bedingt absagen – doch am 6. Juni war es endlich soweit: Das LechWertach-Orchester unter der Leitung von Wolfgang Scherer und zahlreiche Solistinnen und Solisten brachten bunte, unterhaltsame und beschwingte Sommermelodien aus den 1920er- bis 80er-Jahren auf die Bühne der Willi-Oppenländer-Halle.

„Musik liegt wieder in der Luft“ lautete der Titel des Programms, das den rund 500 Besucherinnen und Besuchern Begeisterungsstürme entlockte. Mehrfach musste Orchester-Leiter Wolfgang Scherer das Programm im Vorfeld umschreiben, vom Neujahrskonzert zum Sommerkonzert und dann gab es ja auch noch kurzfristig krankheitsbedingte Absagen von Musikerinnen und Musikern.

 Alphörner, Badehosen und „Radetzky-Rag“

Mit Aitinger Alphörnern begann der Konzertabend mit ganz außergewöhnlichen Klängen von der Empore. Sängerin Bianca Steinbusch und die siebenjährige Rosalie Scherer an der Gitarre hatten mit ihrem 50er-Jahre-Hit „Pack die Badehose ein“ gleich zu Beginn alle Sympathien auf ihrer Seite. „Merry go round“ brachte Klarinettistin Anna Schilling virtuos auf die Bühne.

„Backblech“, die sechsköpfige Blechbläser-Formation von Felix Linsmeier, mixte beim „Radetzky-Rag“ und „Einer kleinen Nicht-Musik“ Können und Humor. Kompositionen des jungen Musikers und Arrangeurs Felix Linsmeier, der aus Bobingen stammt, werden mittlerweile übrigens weltweit aufgeführt – und an diesem Abend waren auch fast alle Stücke vom ihm für das LechWertach-Orchester arrangiert.

Drei Saxophone, ein Traumkonzert und „Sex Bomb“

Charmant und informativ moderierte Monika Scherer den Abend und griff bei Bedarf auch mal gemeinsam mit ihrem Mann – „komm, Scherer!“ –  selbst zum Saxophon, um mit Franziska Kastl im Trio „Sail along“ zu präsentieren. Vor allem ältere Zuhörer freuten sich am „Traumkonzert“ des Orchesters, das von Werner Tautz stammt und in den 60er-Jahren eines der meistgespielten Stücke im Radio war.

In unterschiedlichen Formationen zeigten sich den Abend über auch die drei Sängerinnen Yvonne Weimann, Bianca Steinbusch und Luisa Mayr: mal mit einem 70er-Jahre-Medley mit „Blowin‘ in the Wind“ oder „Country Roads“, als „Sex Bomb“ oder „Falling in Love“.

Piratenklänge, ein Schwan und Charleston

Nach der Pause gab es bei „Fluch der Karibik“ Piratenklänge zu hören und ein kurzes Gefecht zwischen den Blechbläsern zu sehen. Der Dirigentenstab von Wolfgang Scherer wurde kurzerhand durch einen Holzdolch ersetzt und vom Fagott herab schaute sich ein Papagei das bunte Treiben an.

Anschließend durfte Ballerina Elisabeth Fuchs noch hingebungsvoll den Schwan aus „Karneval der Tiere“ tanzen, beeindruckend begleitet von Michael Günther am Cello und Markus Göppel am Klavier. Dann wurde sie allerdings von drei Damen der Augsburger Swing-Tanzschule Hep Cat Club zum temperamentvollen Charleston genötigt …

 Gute Laune, Sonnenschein und Blumen

Mit zum Ensemble des Abends gehörte auch Bariton Wolfgang Wirsching, der mit einem Medley aus Musical, Schlager und Operette und mit „Immer, immer wieder geht die Sonne auf“ für gute Laune sorgte.

Farbenfroh und wunderbar auf die Melodien abgestimmt, hatte auch die Licht- und Tontechnik ihren Anteil an der Atmosphäre des Konzertes. Blumen des Kulturbüros, die von 2. Bürgermeister Maximilian Wellner und 3. Bürgermeisterin Ursula Jung überreicht wurden und vor allem langer und begeisterter Beifall des Publikums waren das wohlverdiente Dankeschön für alle Musikerinnen und Musiker an diesem Abend.

 Talente der Region

Für viele Besucher endete die Veranstaltung noch mit regen Gesprächen und einem Gläschen Wein im Freien. Von „fulminant“ bis „wunderbar“ reichten die Rückmeldungen. Positiv wurde von vielen Seiten auch angemerkt, dass die jungen Musiktalente alle aus der Region stammten und ein beachtliches Können vorgezeigt hätten. Und einig waren sich übrigens alle: Das Versprechen vom Konzertbeginn wurde wirklich eingelöst!

Fotos: Anke Maresch